Oliver Lenz

12 klassische Fehler in Bewerbungen – und wie du sie vermeidest

Eine Bewerbung ist oft der erste Eindruck – und der zählt. Es sind nicht immer die mangelnden Qualifikationen, sondern kleine formale oder sprachliche Patzer, die Bewerbungen abwerten.

Hier findest du 12 klassische Bewerbungsfehler, die du kennen und vermeiden solltest – inklusive konkreter Tipps, wie es besser geht.


1. Falsche Empfängeradresse

Ein falscher Ort, ein vergessener Firmenzusatz, ein Zahlendreher – schon wirkt deine Bewerbung ungenau oder unachtsam.
✅ Tipp: Prüfe Adresse und Firmennamen sorgfältig. Je nach Unternehmensgröße kann auch die Abteilung wichtig sein.


2. Falscher Ansprechpartner

Der häufigste Fehler: Den Namen aus einer anderen Bewerbung übernommen – und nicht angepasst.
Tipp: Suche gezielt nach dem richtigen Ansprechpartner auf der Website oder in der Stellenanzeige. Wenn du keinen findest:
Neutral und korrekt: Sehr geehrte Damen und Herren


3. Einstieg mit „Hiermit“

„Hiermit bewerbe ich mich…“ klingt verstaubt und steif. Das weiß auch jeder, der regelmäßig Bewerbungen liest.
Besser: Direkt zum Punkt: „Ich bewerbe mich…“


4. Einstieg mit „Mit großem Interesse“

Natürlich hast du Interesse – sonst würde der Personaler deine Bewerbung gar nicht lesen. Diese Floskel ist überflüssig.
Tipp: Zeige dein Interesse mit konkretem Inhalt, nicht durch leere Phrasen.


5. Formulierung „möchte ich mich bewerben“

Auch diese Wendung ist überflüssig. Du tust es ja bereits.
Alternative: Nutze den Einstieg, um das Wichtigste zu sagen – was dich qualifiziert oder was dich an der Stelle besonders anspricht.


6. Floskeln ohne Substanz

„Ich bin teamfähig und belastbar“ – das behauptet fast jeder.
Besser: Belege Eigenschaften durch echte Erfahrungen:
„Durch meine Tätigkeit als Projektassistent habe ich gelernt, auch unter hohem Zeitdruck strukturiert und kooperativ zu arbeiten.“


7. Kein Bezug zum Unternehmen

Ein Text, der auch an jede andere Firma gehen könnte, überzeugt nicht.
Tipp: Zeig, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast – ein Satz zur Branche, einem Projekt oder den Werten reicht oft schon.


8. Unklare Betreffzeile

Betreff: Bewerbung – reicht nicht. Und das Wort „Betreff“ ist längst überholt.
Richtig (zweizeilig):
Bewerbung als Marketingmanagerin
Referenznummer 2024-05-MM

🚫 Vermeide: (m/w/d), Schrägstriche oder automatische Copy & Paste aus der Stellenanzeige. Setze die Stellenbezeichnung in das richtige, für dich passende, Geschlecht. Z.B.: Bewerbung als Schreiner.
Nicht: Bewerbung als Schreiner/-in (m/w/d)


9. Datei nicht als PDF oder schlecht benannt

Word-Dokumente können verändert werden, werden nicht überall korrekt dargestellt – und manche IT-Systeme blockieren sie.
Darum PDF:

  • Unveränderbar
  • Layout bleibt erhalten
  • Auf allen Geräten lesbar

Dateiname: Nachname_Vorname_Bewerbung.pdf
Warum Nachname zuerst? Viele Personalabteilungen sortieren alphabetisch – so wirst du gefunden. Behalte auf keinen Fall deinen Arbeitstitel, wie: Bewerbung_neu_final2.pdf. Auch der Firmenname hat im Dateinamen nichts zu suchen.

💡 Pro-Tipp: Erstelle auf deiner Festplatte oder einem USB-Stick einen Ordner „Bewerbungen“. Darin erstellst du für jede Firma einen eigenen Ordner. Im Firmenordner benennst du gleich deine Word-Datei, wie sie später versendet werden soll.

Darum einen eigenen Ordner pro Firma, damit diese Datei immer gleich heißen kann, z.B.: Nachname_Vorname_Bewerbung.docx. Speicherst du später als pdf, passt der Dateiname schon.

Wirf alles, was du an die Firma senden willst, z.B. Zeugnisse, in diesen Ordner. Wenn du dann die Mail versenden willst, findest du alles in einem Ordner. Achtung: Nur die pdf-Dateien verschicken. So behältst du die Übersicht, vergisst nichts und kannst später nachsehen, was du wem gesendet hast.


10. Rechtschreibfehler

Ein Klassiker – und einer der häufigsten Absagegründe.
Tools zur Prüfung:

  • Rechtschreibprüfung von Word, Google Docs, LibreOffice, Open Office, etc.
  • Duden.de
  • ChatGPT mit diesem Prompt:
    „Bitte überprüfe diesen Text auf Rechtschreibung und Grammatik. Inhalt bitte nicht verändern.“
  • Andere Personen: Lass jemanden deine Bewerbung lesen, kritisieren und nach Rechtschreibfehlern suchen. Frag Freunde, Verwandte oder einen Bewerbungscoach.

11. Konjunktive und Übertreibung

„Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mich vielleicht einladen würden“ – das wirkt unsicher.
„Ich bin die perfekte Besetzung für diese Stelle“ – das klingt übertrieben.
Besser:
Klar und sachlich: „Ich freue mich auf die Gelegenheit, Sie in einem persönlichen Gespräch zu überzeugen.“ Oder kurz und knapp: „Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch.“


12. Veraltete Form: „z.Hd.“ oder „z.H.“

Diese Abkürzungen gehören ins Archiv, nicht in eine moderne Bewerbung.
Richtig:
Muster GmbH
Frau Maxine Mustermann
Musterstraße 12
12345 Musterstadt

💡 Bonustipp (bei Postversand):
Steht der Name über dem Firmennamen, gilt das Schreiben als vertraulich – darf also nur von der genannten Person geöffnet werden.


Fazit

Diese Fehler passieren schneller, als man denkt – aber sie lassen sich vermeiden. Wenn du klar, professionell und persönlich schreibst, bist du vielen anderen Bewerbungen schon einen Schritt voraus.

Tipp: Lass deine Bewerbung vor dem Absenden immer gegenlesen – oder nutze Tools, die dir bei Sprache und Form helfen.

Ansichten : 22 Wörter : 769 Zeichen : 5581

Vorherigen Beitrag lesen

Expedition

Skip to content