Oliver Lenz

So machst Du Dein Auto Winterfit

Im Winter geht es hauptsächlich um sehen und gesehen werden. Doch auch dabei gilt: Nicht zu viel und nicht zu wenig. Viel zu oft begegnen wir Fahrzeugen, die entweder zu sehr blenden oder vollkommen dunkel sind. Mancher sieht wohl einen Kompromiss darin mit nur einem Licht zu fahren, so dass er vielleicht sogar als Motorrad interpretiert wird.

Nicht nur andere Fahrzeuge, sondern auch das eigene scheinen in der Winterzeit ganz andere Charakterzüge aufzuweisen. Nebel, Schnee und überfrierende Nässe fordern das Können des Autofahrers. In höheren Lagen benötigt es zum sicheren Fahren mehr als nur Winterreifen. Hier sollte ein vernünftige Winterausrüstung Standard sein.

Als Winterzeit gilt Anfang Dezember bis Ende Februar. In dieser Zeit sind Vorbereitung und Vorsorge besonders wichtig.

Freie Sicht

Eine gründliche Reinigung der Windschutzscheibe, nicht nur in Raucherfahrzeugen, bildet die Basis für gute Sicht. Ist die Frontscheibe verschmiert, blenden entgegenkommende Fahrzeuge umso mehr, vor allem bei nasser Fahrbahn und im Dunklen. Lichtstrahlen, die auf verschmutztes Glas oder Fettrückstände treffen, werden stärker gebrochen und erhöhen den Blendeffekt. Dazu kommt bei Dunkelheit eine Weitung der Pupillen, was die Augen empfindlicher gegenüber einfallendem Licht macht.

Hin und wieder durch die Waschanlage zu fahren reicht nicht aus um wirklich freie Sicht zu haben, vor Allem wenn sich noch Wachsrückstände auf der Scheibe befinden. Es empfiehlt sich die Windschutzscheibe von innen und außen mit einem Glasreiniger zu behandeln, der Schmutz und Fettrückstände entfernt und im Besten Fall einem Beschlagen der Innenseite vorbeugt. Sollte das Glas trotzdem einmal von innen beschlagen sein, ist ein Fensterleder, das im Winter immer im Fahrzeug sein sollte, die beste Lösung. Ein Lederschwamm erziehlt einen ähnlichen Effekt und ist handlicher und einfacher zu verstauen.

Die Scheibenwischer sollten nach der Autowäsche ebenfalls abgewischt werden. Damit sie den Winter überstehen, sollten sie regelmäßig von Schmutz und Eis befreit werden. Niemals dürfen die Scheibenwischer zum Eiskratzen mißbraucht werden, denn das beschädigt die Gummilippe.  

Eine Sonnenbrille ist gerade im Winter unverzichtbar. Die Sonne steht im Winter tiefer und strahlt direkt in die Augen. Wenn dann noch Schnee liegt sieht man fast gar nichts mehr.  

Eine nicht korrekt eingestellte Lichtanlage kann ebenfalls zur Gefahr werden, wenn entgegenkommende Fahrer unnötig geblendet werden.  

Frost

Nicht nur die Scheibenwaschanlage kann einfrieren, auch der Kühler und die Batterei sollten auf Frostbeständigkeit gecheckt werden.   Das Einfachste ist der Wischwasser-Frostschutz, den gibt es überall zu kaufen, wobei Qualitätsunterschiede preislich nicht ersichtlich sind. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Frostschutz noch nicht verdünnt ist. Unverdünnter Frostschutz hat oft pur eine Nennwirkung von bis zu -60° C und kann durch Zugabe von Wasser selbst eingestellt werden. Der bereits verdünnte reicht oft nur bis -20° C und ist nur unwesentlich günstiger. Bedenkt man die Ergiebigkeit, ist der verdünnte sogar teurer.  

Den Kühler kann man an den meisten Tankstellen checken. Das Personal hält ein Messgerät zum sogenannten Spindeln bereit. Damit taucht man einen kleinen Schlauch in den geöffneten Kühler, pumpt etwas Flüssigkeit heraus und liest an einer Skala ab, bis zu welcher Minustemperatur der Kühler geschützt ist. Passt der Wert nicht, muss Kühlerfrostschutzmittel zugefügt werden. Wenn das nicht möglich ist, weil der Kühler voll ist, sollte man sich an einen Fachmann wenden.   Vorsicht: Niemals den Kühler öffnen, wenn der Motor heiß ist! Die Flüssigkeit steht dann unter Druck und kann beim Öffnen wie ein Geysir heraus sprudeln und böse Verbrennungen verursachen.  

Die Autobatterie stellt eine Schwachstelle bei Frost dar, da Ihre Kapazität mit zunehmender Kälte sinkt. Deshalb sollte vor dem Winter ein Fachmann prüfen, ob sie noch eine Saison hält.  

In der Spur bleiben

Winterreifen brauchen für sicheren Grip noch mindestens 4 mm Profil, so die allgemeine Empfehlung. Außerdem sollten sie nicht älter als sechs Jahre sein, da sie mit der Zeit an Elastizität verlieren. Die weitläufige Meinung, man bräuchte erst Winterreifen, wenn Schnee liegt ist falsch. Bei niedrigen Temperaturen sorgt der Wintergummi für bessere Haftung als der Sommerreifen.  

Für Fahrten in höhere Regionen empfiehlt es sich Schneeketten dabei zu haben. Diese müssenzur Reifengröße passen und gehören auf die Antriebsachse. Bei Allrad-Fahrzeugen werden Schneeketten an den gelenkten Rädern angebracht. Das Anbringen der Ketten sollte man vorher trocken üben, damit die, sowieso ärgerliche, Arbeit nicht noch unangenehmer wird.


Tipps Zusammengefasst

Vor dem Winter

  • Besorg Dir rechtzeitig Scheibenfrostschutz für die Wischanlage
  • Kühler spindeln an der Tankstelle
  • Batterie auf Winterfestigkeit prüfen lassen
  • Für Fahrten in die Berge: Schneeketten besorgen
  • Evtl. die Lichtanlage checken und einstellen lassen  

Während des Winters

  • Halte die Windschutzscheibe innen und außen sauber und fettfrei
  • Befreie auch die Scheibenwischer von Eis und Schmutz
  • Halte den Füllstand des Wischwassers
  • Verzichte im Schneegestöber auf das Fernlicht. Versuche es mit Nebelscheinwerfern. Ist die Sichtweite zu gering, dann passe Deine Geschwindigkeit an.

Im Auto solltest Du immer dabei haben:

  • Eiskratzer
  • Schneebesen
  • Enteiser-Spray
  • Scheibenfrostschutz
  • Handschuhe

Bei längeren Fahrten im Winter:

  • Notproviant
  • Trinkwasser
  • Decke

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